Sonnabend, 8. Juli + Sonntag, 9. Juli
Verspekuliert und eine schnelle Entscheidung
London
Nach wie vor war es drückend heiß, als wir mit dem Boot nach Richmond an der Themse fahren wollten, um anschließend dem Rad zum Hampton Court zu radeln.
Als wir nach einer ersten Themsetour am Westminster-Pier umsteigen wollten, erfuhren wir, das nächste Schiff ginge erst um 14 Uhr und würde zwei Stunden später am Ziel anlegen. Somit war unser Zeitplan völlig durcheinander geraten, und änderten unseren Plan.
Stattdessen drängelten wir uns durch die schier endlosen Menschenmassen zum „London-Eye“, bestiegen das Boot zum „Borough Market“, wo noch vor einigen Wochen ein Terrorist mehrere Personen getötet hatte. Jetzt waren dort viele Menschen arglos unterwegs, die Tragödie war nicht mehr präsent, und es roch nach leckerem, vor allem aus Biokost bestehenden Essen; man konnte Früchte Getränke aller Art einkaufen.
Bei der „Golden Hind“, dem mittelalterlichen Schiff von „Sir Francis Drake, machten wir eine Pause, schlenderten zu Shakespeares „Globe Theatre“ und machten uns schließlich auf den Heimweg.
Am folgenden Tag war Abreise. Die Koffer morgens gepackt, ging es zur Bushaltestelle an der „Finchley Road Station“, von wo uns ein „National Express Coach“ um 15 Uhr zum Stansted Airport bringen sollte. Allerdings waren die vorherigen Busse schon nicht aufgetaucht, und unser Bus erschien ebenfalls nicht. Nach kurzer Verwirrung hängte ich mich ans Telefon, und nach einigen hektischen Telefonaten fanden wir ein Taxiunternehmen, dass uns kurzfristig an der Haltestelle abholen konnte, um uns dann noch rechtzeitig am Flughafen abzuliefern.
Etwas genervt, aber zufrieden ob der letztlich rechtzeitigen Ankunft, bestiegen wir den Flieger, und nach einem einstündigen Flug landeten wir in Bremens Abendsonne auf dem Neuenlander Feld.
Ein Urlaub der besonderen Art war vorüber. Das Reisen auf einem Narrowboat hatte tatsächlich eine besondere Note: ein wenig beengt, jedoch gemütlich, ging es auf den romantischen Kanälen Englands vorbei an den interessanten Landschaften in Nord-Westengland; und während Susanne und Angelika sportliche Eigenschaften beim Schleusen entwickelten, hielten Knut und ich das Boot auf Kurs.
Das ruhige Dahingleiten hinein nach Chester war eine neue Erfahrung, weil man vorher auf lauten Straßen oder mit der Eisenbahn eine Stadt erreicht hatte. Narrowboating war eine Klasse für sich, und unsere nächste Kanalboottour ist schon geplant!
London war das Gegenteil: laut, überfüllt und hektisch! Susanne und ich werden diese Metropole in Zukunft meiden! Knut und Angelika dagegen waren von der Weltstadt begeistert; es gab so viel Neues zu bestaunen, und sie stellten Überlegungen für eine weitere Reise in die Stadt mit der „Tower Bridge“ an.